Mit 27 200 km2 reicht die Bretagne in den Atlantischen Ozean hinein und ist von drei Seiten mit Wasser umgeben. Die ca. 1200 km lange Küste mit allen Einschnitten, (Luftlinie sind es nur ca. 600 km) ist mit Hafenstädten gespickt. An den westlichsten Küstenstreifen (z.B. Ponte du Raz) herrscht ein so starker Seegang, der Schiffe und erst recht Surfer und Schwimmer sofort an der Felsenküste zerdrückt würden.
Rein geologisch gesehen ist die Halbinsel Bretagne Bestandteil des Armorikanischen
Massivs, das wiederum ein Teil des Herzynischen Gebirges ist. Armorika heißt soviel
wie "Land am Meer". Es hat eine zerklüftete Küste mit großen Buchten und
fjordartigen Einschnitten, vor denen Hunderte von großen bis winzigen Inseln liegen.
Zwei Höhenrücken trennen die Küstenlandschaft von der inneren Bretagne (Argoat,
"Land der Wälder"). Trotz umfangreicher Rodung ist dies noch die "grüne und
goldene Bretagne" mit Wiesen, Heiden und Laubwald. Das bis zu 300 Meter hohe
gewellte Plateau wird von vielen tief eingeschnittenen Fluss- und Bachtälern
durchzogen. Der nördliche Höhenrücken Montagne d'Arrée
(südlich von Morlaix) erreicht 384 Meter, der südlich davon gelegene
Montagne Noire erhebt sich bis 326 Meter (Roc de Toullaeron).
Die Ober-Bretagne im Osten ist der flachere, die Nieder-Bretagne im Westen der
höhere Landesteil.
Die Vergangenheit dieses Landes ist und bleibt ein Rätsel (denkt man
nur an die Monolithen von Carnac). Bekannt ist, dass irgendwann die
Kelten kamen, dann die Römer, die Sachsen und wiederum die Kelten.
Große Persönlichkeiten prägten entscheidend die Geschichte der
Bretagne: die Herzogin Anne, Gattin des Königs Karl VIII. und später
Ludwig XII., ihre Tochter Claude, unter dem das Herzogtum Bretagne an die
französische Krone fiel. Nach den Wirrungen der Religlonskriege wurden die
Bretonen mit Jacques Cartier und den Korsaren zu berühmten Seefahrern.
Das Industriezeitalter des 19. Jahrhunderts ging an der Bretagne
fast spurlos vorüber. Im Mittelpunkt stehen das Meer und das Land.
Die Landschaft ist ideal geeignet dafür: das Land "Armor" ist das
Land des Meeres, des Fischfangs und der Stürme, der zerklüfteten
Küsten (1500 km Küstenlinie), der Inseln, Strände und des
Fremdenverkehrs, das Land des Gemüseanbaus in Léon, Trégorrois und
Finistère. Sehr unterschiedlich ist die topografische Form: von
den Schwarzen Bergen über die weiten Ebenen, bis zu den Flußtälern.
Überall findet man Kapellen und Wallfahrtsorte, gotische Kirchen
(Folgoët, Quimper, Vitré), Klöster (Daoulas, Tréguier), Pfarren und
Klausen (Saint Thégonnac, Pleyben), die das Auge des Besuchers mit
überraschenden Zeugen der Bildhauerkunst in Stein und Holz erfreuen.
Saint-Malo, das Fort La Latte, Concarneau, Fougegrave;res und andere Städte mit
Charakter (Dinan, Vannes) stehen für die typische bretonische
Architektur. Für das bretonische Wesen wiederum stehen die Feste,
Wallfahrten und die Folklore.
In den Sommermonaten ist die Breatagne eine einziges Folklorefestival.
Die Franzosen lieben es Feste zu feieren. Die Bretonen übertreffen darin alle anderen
französichen Volksgruppen. Man darf die Bretagne nicht verlassen ohne einige der vielen
Folklorefeste besucht zu haben.
Radreisen durch die Bretagne
Lohnend sind allemal:
Unsre Tipp
Quer durch die Bretagne.(Vannes - Dinan) (ca. 500 km)